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Erster Lärmaktionsplan für Werne:

Eine Chance für Tempo 30 auf Penningrode, Ovelgönne und Selmer Landstraße

Noch bis zum 3. April 2024 könnt ihr euch einbringen!

Von allen Lärmquellen stört der Straßenverkehr die Menschen am meisten. Drei Viertel aller Bürger fühlen sich in ihrem Wohnumfeld von ihm belästigt, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Umweltbundesamtes. Lärm macht krank: Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Beschwerden bis hin zu Depressionen sowie Schlafstörungen können Folge dauerhafter Lärmbelastung sein. Lärmschutz ist im Übrigen auch eine soziale Frage: Unter den Folgen des Autoverkehrs leiden insbesondere Menschen, die aufgrund ihrer sozioökonomischen Situation oder ihres Alters bereits benachteiligt sind, da diese meist an verkehrsreichen Straßen leben.


Die EU hat bereits 2002 mit ihrer Richtlinie zum Umgebungslärm den rechtlichen Rahmen geschaffen, um die Belastung der Bevölkerung durch Umgebungslärm zu ermitteln. In Deutschland wurden die EU-Regelungen im Bundes-Immissionsschutzgesetz übernommen. Alle 5 Jahre müssen Behörden die Belastung unter anderem für Ballungsräume, Hauptverkehrsstraßen und Haupteisenbahnstrecken in Lärmkarten darstellen (siehe oben Werne in der aktuellen Lärmkarte NRW). Auf dieser Basis sollen sie dann Lärmaktionspläne erstellen, die konkrete Maßnahmen zur Lärmminderung sowie auch zum Schutz ruhiger Gebiete enthalten. Das Tolle daran: Lärmaktionspläne entfalten eine Bindungswirkung! Nach eingehender Prüfung müssen die dort angeordneten Maßnahmen von den zuständigen Behörden umgesetzt werden, weil europäisches Recht Vorrang vor nationalem Recht genießt.


Die Stadtverwaltung Werne hat aktuell zum ersten Mal den Entwurf eines Lärmaktionsplans für Werne vorgelegt. Dabei ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit vorgeschrieben. Nutzt das! In der Zeit vom 5. März bis zum 3. April 2024 könnt ihr euch direkt an die Stadtverwaltung wenden. Teilt ihr mit, wenn der Verkehrslärm vor eurer Tür euch beeinträchtigt oder welche ruhigen Gebiete in eurer Nähe dringend geschützt werden sollten. Ihr könnt auch Handlungsempfehlungen aufzeigen, wie beispielsweise die Einführung von Tempo 30 an eurer Straße oder den Ausbau der Geh- und Radwege. In die aktuell laufende, vierte Runde der Lärmaktionsplanung wurden in Werne zwar ausschließlich einige große Hauptverkehrsstraßen einbezogen: Unter anderem die Lünener Straße, Stockumer bzw. Werner Straße, Kamener Straße, Freiherr-v.-Stein-Straße, Hansaring sowie die Penningrode, Ovelgönne und Selmer Landstraße. Weiterhin wurde der Lärm entlang der Autobahn A1 und der Nordlippestraße gemessen. Die Stadt betont, sie werde in die aktuelle Planung nur Stellungnahmen einbeziehen, welche genau diese kartierten Straßenabschnitte betreffen. Nichtsdestoweniger findet aber in fünf Jahren bereits eine neue Runde der Lärmaktionsplanung statt - für die Stadt eine Gelegenheit, Hinweise der Bevölkerung aus 2024 aufzugreifen und darauf hinzuwirken, dass in die nächste Kartierung weitere lärmbelastete Hauptverkehrsstraßen einbezogen werden.


Wie es aussieht, käme euren Stellungnahmen große Bedeutung zu! Aktuell planen der Kreis Unna und die Stadt Werne eine grundlegende Umgestaltung von Penningrode, Ovelgönne und Selmer Landstraße. Bislang berufen sich Kreis und Stadt auf die geltende Rechtslage, wonach einer Einführung von Tempo 30 auf ganzer Strecke in der deutschen StVO hohe rechtliche Hürden entgegen stehen. Der Lärmaktionsplan könnte da Abhilfe schaffen, denn dieser beruht auf EU-Recht. Es ist wie im wirklichen Leben: Der Ober sticht den Unter, das heißt EU-Recht genießt Vorrang gegenüber nationalem Recht.


Kurzfristig wirken gegen Verkehrslärm vor allem Geschwindigkeitsreduzierungen. So verringert Tempo 30 statt Tempo 50 den Fahrlärm deutlich und wird wie eine Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen. Positive Synergieeffekte von Tempo 30 sind eine höhere Verkehrssicherheit, eine Abnahme der Schadstoffbelastung sowie eine höhere Aufenthaltsqualität. Um langfristig Lärmemissionen zu mindern ist dann allerdings eine generelle Reduzierung des Kfz-Verkehrs notwendig. Diese sollte sich unsere Stadtverwaltung in ihrem Handeln klar zum Ziel setzen. Eine Stärkung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr als Alternativen zum Auto würde nicht nur dem Lärmschutz dienen, sondern auch der Luftqualität, dem Klimaschutz sowie der Verkehrssicherheit im Stadtgebiet.


Hier noch einmal der Link, wenn ihr den Entwurf des Lärmaktionsplans Werne lesen und euch bei der Planung einbringen wollt

Hier findet ihr die Projektwebseite "Ruhe bitte! Kampagne zur Stärkung der Lärmaktionsplanung" von VCD und Deutscher Umwelthilfe


Rückblick auf die fünfte Kidical Mass Werne am 24. September 2023: Straßen sind für alle da!

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Trillerpfeifen machen es möglich: Der Auftakt unserer fünften Kidical Mass am Werner Marktplatz am Sonntag, 24. September war wirklich kaum zu überhören! Gut 80 kleine und große Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren gekommen, um bei schönstem Septemberwetter ordentlich Krach zu machen und zu zeigen, dass die Werner Straßen für alle da sind - also nicht nur für unzählige, immer größer werdende Autos. Da die alltägliche Realität aber  eine andere ist, blieb uns nichts anderes übrig, als für Werne einmal mehr zumindest ein durchgehendes Netz sicherer und komfortabler Fahrradwege zu fordern.


Geleitet von ebenfalls Fahrrad fahrenden und freundlichen Polizisten durften wir auf einer Strecke von fünf Kilometern Länge die Fahrbahn auf ganzer Breite in Besitz nehmen und sogar rote Ampeln überfahren - dies allerdings nur ganz ausnahmsweise, wie der Polizei wichtig war zu betonen. Während eines Halts vor dem Stadthaus nutzten Groß und Klein ausgiebig die Gelegenheit, um sich bis zum nächsten Regen mit Straßenmalkreide auf dem Asphalt zu verewigen und auch auf diese Weise noch einmal sichere Fahrradwege zu fordern. Die Kidical Mass endete schließlich wieder mit einem (oder auch zwei oder drei!) Eis am Stil auf dem Spielplatz am Bunten Haus.


Mit freundlicher Unterstützung der Initiative Radverkehr in Werne, des ADFC Ortsgruppe Werne, des RSC 79 Werne e.V., Natürlich!Werne sowie des VCD Kreisverbands Dortmund-Unna fordert die Kidical Mass kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen nicht nur an einzelnen Gefahrenstellen, sondern für das gesamte Stadtgebiet. Dies umfasst zum Beispiel geschützte oder baulich getrennte, breite Radwege entlang  von Hauptverkehrsstraßen sowie geschützte Kreuzungen nach niederländischem Vorbild, Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr (temporäre Kfz-Durchfahrtverbote), Fahrradstraßen sowie Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten.


Bei gut 380 Aktionen wurde im September wieder zeitgleich, bundesweit sowie auch international mobil gemacht für mehr Radverkehr sowie sichere Schulwege für alle Kinder und Jugendlichen (vgl. https://kinderaufsrad.org/).

Café Future in der FaBi Werne am Samstag, 30. September um 18 Uhr

Vorbild Niederlande: Wie wird Werne zur Fahrradstadt?

Hauptbahnhof

Die Stadt Werne bekennt sich bei vielen Gelegenheiten dazu, im platzsparenden Fahrrad eine Chance zu sehen, um (nicht nur) die Innenstadt attraktiver und lebenswerter zu machen.


Leider wird das Thema jedoch in jüngerer Zeit mitunter emotional diskutiert, was dann in den Medien in Schlagzeilen wie "Auto gegen Fahrrad" oder "Fahrrad gegen Fußgänger" gipfelt.

Tatsächlich ist das Ziel, eine Win-Win-Situation zum Nutzen aller Menschen zu schaffen - auch derer, die nicht mit dem Fahrrad unterwegs sind. 


Unser Referent Thomas Gotthardt zeigt am Beispiel der Niederlande, mit welchen Maßnahmen wir die Situation für Radfahrende auch in Werne erheblich verbessern können. Thomas ist Vorstandsmitglied im ADFC Kreisverband Göppingen und war mit seinem Bildervortrag schon in mehr als 30 Kommunen von Bayern bis Schleswig-Holstein zu Gast.


Der Bildervortrag ist eine gemeinsame Veranstaltung des ADFC Ortsgruppe Werne, Natürlich!Werne sowie der Initiative Radverkehr. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Gelegenheit zu diskutieren, was wir in Werne von den Niederlanden lernen können. 


Teilnahme an der Videokonferenz mit einem Computer oder Smartphone:


Um an der Videokonferenz teilzunehmen, klicke am Samstag, 30.9. gegen 18 Uhr auf diesen Link:


https://uni-wuppertal.zoom.us/j/61192500481?pwd=aFg1U3liTGJUVTF5cFZiWkVOa1MzQT09


Anschließend folge den Anweisungen auf der Zoom-Webseite, um der Konferenz beizutreten. Falls du Zoom bereits installiert hast, kannst du auch diese Zugangsdaten nutzen:


Meeting-ID: 611 9250 0481

Passwort: 79Vz7wTS


Zoom ist ein Programm für Videokonferenzen und kann kostenlos genutzt werden. Um an der Videokonferenz teilzunehmen, musst du kein Zoom-Konto erstellen und auch keine persönlichen Daten an Zoom weitergeben.


Sofern du Zoom nicht auf deinem Computer installieren kannst oder willst, ist es auch möglich, über deinen Webbrowser an der Konferenz teilzunehmen. Dazu klickst du ebenfalls zuerst auf den oben stehenden Link. Auf der Website, die sich anschließend öffnet, wählst du einfach „treten Sie über ihren Browser bei“.


Foto: Hauptbahnhof "Amsterdam Centraal", © ADFC Göppingen



Ergebnisse des ADFC-Fahrradklimatests 2022

Hat Werne ein Herz fürs Rad? Macht das Radfahren in Werne Spaß oder ist es Stress? 91 Menschen aus Werne haben in den Monaten September bis November 2022 die Fragen des ADFC beantwortet. Die Teilnehmer/innen bewerten das Fahrradklima in Werne demnach insgesamt mit einer wenig begeisternden Schulnote von 4,0, und damit wieder etwas schlechter als noch zwei Jahre zuvor (Schulnote 3,8 in 2020). In unserer Ortsgrößenklasse belegt Werne damit nur mehr einen Platz im unteren Mittelfeld. 


Alle Details des ADFC zum Werner Ergebnis findet ihr hier.



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Beispiele für Defizite im Werner Radverkehr

Beispiele für Defizite im Werner Radverkehr

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